Samstag, 10. Juni 2017

Thale

Auf zur letzten Wanderetappe! 
In Wendefurth hatten wir eine Ferienwohnung bei Josefine Belanger im B&B "Zum Stausee".
Zum Frühstück hatte uns die nette junge Frau den Kühlschrank gefüllt, so dass wir entspannt bereits gegen 9 Uhr unterwegs waren. Nachdem es abends und offensichtlich auch nachts geregnet hatte, scheint wieder die Sonne.
Es ist etwas schwül, wandert sich aber entlang der Bode ganz entspannt.


In Altenbrak
wird gar nicht erst nach einer Einkehr geschaut, das Frühstück ist noch nicht lange genug her. 

In Treseburg setzen wir uns an der Furth ins Gartenlokal und haben Appetit auf einen Eisbecher. Wir sitzen noch nicht richtig, da wirft ein alter, übellauniger Kerl im blauen Kittel den lautesten, stinkigsten Rasenmähers direkt nebenan an, um ein verkrautetes Stück von der Größe eines Badehandtuchs zu mähen. Klar, dass hier Krieg übern Gartenzaun im Gange ist. Wir haben keine Lust, den Kollateralschaden zu geben, und wandern kurzentschlossen weiter. Allerdings haben wir mit zwei Dingen nicht gerechnet.

 

Erstens: es ist Samstag und wir sind ab Treseburg auf der Wanderprommenade von Sachsen-Anhalt unterwegs mit gefühlt tausend Anderen und zweitens: hatte ich eine entspannte Fläche Etappe entlang der Bode in Erinnerung - weit gefehlt. Mal sind wir fast auf Höhe der Bode, dann wieder 20-40m über dem Wasser. Trotz der Massen an Wanderern und des ständigen Auf und Ab ist dieser Teil sehr malerisch.
Vorbei an Bodekessel und über die Teufelsbrücke kommen wir langsam zum Ende.  
Im Hirschgrund holen wir uns dann auch nur noch unseren letzten Stempel und lassen den Trubel hinter uns.
Allerdings geht der Trubel an der Talstation der Seilbahn weiter.  Ein Park zur Bespaßung von Jung und Alt wurde hier installiert, der Wanderer aus der Stille wendet sich mit Grausen.
In der Touristeninformation am Bahnhof holen wir uns unsere Wandernadel (4€)
und verpassen dadurch knapp unseren Zug. Egal- wir gehen noch in Richtung Zentrum und kommen an der Sparkasse vorbei- endlich wieder Bargeld! In Wendefurth musste ich schon versprechen, das Geld gleich bei Heimkehr zu überweisen, da es im Ort bei 30 Einwohnern keine Möglichkeit gibt, Geld abzuheben. In Altenbrak waren wir dafür auch zu spät.
In Thale gab es für unsere Bankkarte auch keine Chance -warum auch immer. Um 15.17 Uhr ging es dann via Magdeburg nach Berlin, nix mit direkter Verbindung. 


Eine wunderschöne Wanderung ging nach fünf Tagen und 100km zu Ende. 

Freitag, 9. Juni 2017

Wendefurth

Nach einem guten Frühstück satteln wir die Rucksäcke und wandern ein kurzes Stück bis zur Burgruine Königshütte.

Die Hexen und die Bode begleiten uns heute den ganzen Tag. 




Entlang des Flusses gehen wir in Richtung Rübeland, bekannt für seine beiden Tropfsteinhöhlen. 

Wir kennen bereits beide und folgen deshalb der Bode bis Neuwerk. Der Ort hat nach Eigenwerbung besonders gut den Charakter des alten Bergwerksdorfes erhalten und macht tatsächlich einen urigen Eindruck. 
Für die Bodetal Basement Lodge (klingt nicht so bieder wie Wander-und Kletterhotel)
sind wir allerdings ein paar Monate zu früh. Daher bleibt es heute wieder bei Schweizer Kräuterzucker als Wegzehrung. 

Entlang der Bode windet sich der Weg durch Wiesen und Wälder

bis er dann plötzlich in der Bode weiter geht. 
Also geht es wieder bergauf - die Wegemeister haben die Hochwasser-Variante mit eingeplant. Der Blick fällt auf das Pumpspeicherwerk
und wenig später auch auf die Staumauer von Wendefurth.  
Wer will kann die Mauer auch herunterlaufen.
Wir nicht. Ab in unsere Ferienwohnung und keine 10min später regnet es - Glück gehabt. 
Auch morgen folgen wir der Bode bis zum Ziel: Thale. 
Bis morgen! 


Donnerstag, 8. Juni 2017

Königshütte

Beim Buchen der Unterkünfte habe ich nicht auf verfügbares W-LAN geachtet. Es kann also sein, dass heute Abend kein Post entsteht. Daher gibt es hier noch den morgendlichen Blick aus dem Fenster.  

Wir sind nicht wirklich motiviert, denn inzwischen regnet es auch noch. Der Sturm hat etwas nachgelassen. Wir werden somit wahrscheinlich mit eigener Muskelkraft den Brocken verlassen.

16.30 Uhr:  Und so war es dann auch: Regen und Sturmböen treiben uns vom Berg.


Bereits beim Erreichen der Baumgrenze sind die Hosen nass. 
Als der Wind endlich soweit nachlässt, dass wir das Regencape benutzen könnten, hat der Regen fast aufgehört. 

Am Abzweig nach Schierke kommt uns ein Harzer Original entgegen: 
Brocken-Benno ist auf dem Weg zu seinem 8197.Aufstieg (oder schon der 8198.?)! Wie die Groupies lassen wir uns ein Autogramm 
geben und posieren für ein Selfie (ich schiebe es mal auf die Höhenluft). Aber der Mann ist schon stark!  

Wir folgen weiter der Brockenstraße, machen einen Abstecher auf den Urwaldpfad 
und wandern dann auf dem Glashüttenpfad in Richtung Drei Annen Hohne. 

Unterwegs fotografiere ich wie üblich kleine Blumen und wilde Tiere. 



In Drei Annen Hohne, am Bahnhof der Brockenbahn, finden wir das nächste Harzer Original: Kukkis Erbsensuppe! 


Am Ende des Parkplatzes findet sich ein Gedenkstein für den Oberst Petri, der sich geweigert hatte, Wernigerode zu verteidigen und die Stadt damit vor der Zerstörung bewahrte. Er wurde erschossen.
 
Gut gestärkt wandern wir die letzten Kilometer an der Kalten Bode entlang bis zu unserem Quartier in der Pension "Am Felsen" in Königshütte. 
Inzwischen scheint die Sonne, es gibt ein kühles Hasseröder zur Begrüßung - was will man mehr! 
Morgen wandern wir nach Wendefurth. Bis dann! 

Thale

Auf zur letzten Wanderetappe!  In Wendefurth hatten wir eine Ferienwohnung bei Josefine Belanger im B&B "Zum Stausee". Zum Frü...